zurück
17. August 2005

Studieren an der TU Graz als Erfolgsweg:
Neue Informatikstudien starten mit Herbst

Maturanten aufgepasst: Ab Wintersemester baut die TU Graz ihr Studienangebot im IT-Bereich entscheidend aus: „Informatik“ kommt erstmals als eigenes Studium in die Steiermark und auch der Weg zum Lehramt „Informatik und Informatikmanagement“ steht Interessierten ab sofort offen. Außerdem neu: Technische Mathematik und Bauingenieurwissenschaften werden als Bakkalaureats-Studien angeboten. Gravierende Studienplan-Änderungen gibt es weiters im Bereich der Softwareentwicklung. Das Studium heißt jetzt „Softwareentwicklung – Wirtschaft“ und schließt künftig mit dem „Dipl.-Ing.“ ab.


Der rasant aufstrebende Bereich der Informatik ist in den letzten Jahren in alle Bereiche des Lebens vorgedrungen und gewinnt ständig weiter an Bedeutung. „Wir wollen die Entwicklung in dieser zukunftsweisenden Disziplin kräftig vorantreiben und kompetenter Partner in Forschung und Lehre sein“, erklärt TU-Rektor Hans Sünkel. Bereits mit der Einrichtung einer eigenen Fakultät für Informatik im Vorjahr hat die TU Graz ein deutliches Signal in diese Richtung gesetzt.

Schon heute bewegt sich mit rund 2000 inskribierten Personen etwa ein Viertel aller TU-Studierenden im IT-Bereich: Nach wie vor regen Zulauf genießt das vor genau 20 Jahren eingeführte Studium der Telematik, das „IT-Generalisten“ heranbildet. Im Sommer 2002 erweiterte „Softwareentwicklung und Wissensmanagement“ - eine gelungene Kombination von Informatik und Wirtschaft - das IT-Studienangebot. Eine weitere Schiene in Richtung Informatik können Interessierte über das Magisterstudium „Mathematische Computerwissenschaften“ innerhalb der Technischen Mathematik wählen.

Ein eigenes Studium für Informatik gab es bisher aber nicht. Das neue Angebot schließt diese Lücke ab Wintersemester 2005/6 gleich doppelt: Mit Herbst startet erstmals ein eigenes Bakkalaureats-Studium für „Informatik“ in der Steiermark, das Magister-Studium folgt voraussichtlich im kommenden Jahr. Zugleich wird das Lehramts-Studium „Informatik und Informatikmanagement“ an der TU Graz neu eingeführt. Damit findet sich jetzt die volle Breite der Informations- und Kommunikationstechnologien von der Hardware bis zur Software im Studienangebot der TU Graz.

Vielseitige Informatik: „Werkzeuge“ für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft

Informatik beschäftigt sich mit den Grundlagen, Technologien und Anwendungen der Informationsverarbeitung, wie sie in alle Bereiche von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Eingang finden. Das neue Bakkalaureats-Studium dient als Bildungsbasis für das komplexe und weitläufige Gebiet der Informationstechnologien. Die Absolventen des Bakkalaureats-Studiums Informatik werden auf die vielfältigen Qualifikationsfelder optimal vorbereitet und sind damit in der Lage, sich in kurzer Zeit in verschiedenste Bereiche der Informationsverarbeitung einzuarbeiten.

„Unsere Studierenden erhalten eine klassische Informatikausbildung, in der sich Theorie und praktische Anwendungen ergänzen“, erklärt der Initiator der neuen Studien, Horst Bischof. Dadurch seien die Absolventen nach dem Abschluss überaus breit und flexibel einsetzbar. Denn: „Die kontinuierliche Verbesserung von Methoden und Werkzeugen sowie schnell aufeinander folgende Innovationen in den Anwendungsbereichen stellen große Herausforderungen an die Qualifikation der Absolventinnen und Absolventen dar“, weiß Bischof, selbst Informatik-Professor am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen.

Informationstechnologien im Unterricht: Informatik-Lehramt als neue Berufs-Chance

Mit dem neuen Lehramts-Studium „Informatik und Informatikmanagement“ in neun Semestern zum Informatik-Lehrer: Die Gestaltung des Informatik-Unterrichts erfordert fachspezifische Kenntnisse wie die Grundlagen der theoretischen und praktischen Informatik und Kenntnisse der wichtigsten Anwendungen, die im Studium erlernt werden. Die klassischen informationstechnischen Studieninhalte werden ergänzt durch pädagogische und didaktische Fächer. Schließlich sind auch psychologische, soziologische und rechtliche Grundkenntnisse - etwa für das Wissen um den korrekten rechtlichen Umgang mit Daten - im Studienplan integriert.

Das neue Lehramtsstudium „Informatik und Informatikmanagement“ kann mit einem beliebigen Unterrichtsfach kombiniert werden. Aufgewertet wird dadurch auch das an der TU Graz angebotene Lehramts-Studium Darstellende Geometrie, das aufgrund gesetzlicher Vorgaben nur mit Informatik oder Mathematik kombinierbar ist. Absolventinnen und Absolventen des neuen Informatik-Lehramtsstudiums qualifizieren sich außerdem für den Einsatz in nichtschulischen Berufsfeldern wie etwa der beruflichen Weiterbildung für Erwachsene.

Ausgezeichnete Karriereperspektiven: Mehr Arbeitsplätze als Absolventen

„Die rasante Entwicklung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie hat in den letzten Jahren zu einem enormen Bedarf an universitär gut ausgebildeten Arbeitskräften geführt. Wir sind sicher, dass der Bedarf des Arbeitsmarktes das Angebot an hoch qualifizierten Absolventen deutlich übersteigt“, erklärt TU-Rektor Hans Sünkel. Entsprechend der inhaltlichen Breite des Faches finden sich Tätigkeitsfelder in allen Bereichen des menschlichen Tuns: Wirtschaft und Industrie benötigen hoch qualifizierte IT-Experten genauso wie die öffentliche Verwaltung oder die Wissenschaft.

Für die neuen Informatik-Fächer wünscht sich Sünkel sich vor allem regen Zustrom von Frauen-Seite: „Wir wollen den Frauenanteil an der TU Graz deutlich heben und hoffen mit der Informatik als attraktivem Angebot auch mehr Mädchen zu einem technischen Studium ermutigen zu können“, lädt der Rektor ein. Um bereits die Jüngsten für Wissenschaft und Technik zu begeistern startet heute, Mittwoch, 17. August 2005, ebenfalls im Bereich der Informatik eine völlig neue Initiative: Im Rahmen des Projektes „Computer und Mädchen“ (CoMaed) schnuppern zehn- bis dreizehnjährige Mädchen zwei Wochen lang Technik-Luft. Die jungen Frauen sollen dabei auf spielerische Weise verstehen lernen, wie Computer funktionieren und dabei erkennen, dass Technologie keine Männerdomäne sein muss.

Konsequent am Weg nach Bologna: Noch mehr Neues aus der Lehre ab Herbst

Gänzlich umgekrempelt findet sich das bisherige Bakkalaureats- und Magisterstudium „Softwareentwicklung und Wissensmanagement“ im Angebot an alle Maturantinnen und Maturanten: Unter dem neuen Namen „Softwareentwicklung - Wirtschaft“ wird ein starker Fokus dieses IT-Studiums auf die Ökonomie gelegt, Absolventen schließen mit dem „Dipl.-Ing.“ ab.

Gravierende Studienplanänderungen gibt es weiters im Telematik-Bakkalaureat und im Bakkalaureat „Geomatics Engineering“: Wie auch in der Softwareentwicklung wird das Bakkalaureats-Studium in zwei Abschnitte zu je zwei bzw. vier Semestern geteilt, darauf baut das viersemestrige Magisterstudium auf. „Dies ist ein entscheidender Schritt in Richtung Orientierungsjahr und außerdem können unsere Studierenden so ein Semester mehr als bisher Familienbeihilfe beziehen“, teilt Rektor Sünkel mit.

Mit Herbst werden ebenfalls die „Bauingenieurwissenschaften“ und die „Technische Mathematik“ auf sechssemestrige Bakkalaureats-System mit nachfolgendem Magisterstudium umgestellt. Die TU Graz geht so einen großen Schritt weiter in Richtung Bologna. Bakkalaureate können damit bereits in insgesamt sieben Bereichen (Bauingenieurwissenschaften, Geomatics Engineering, Technische Mathematik, Technische Physik, Telematik, Informatik, Softwareentwicklung - Wirtschaft) erworben werden. Bis 2008 wird die Umstellung des gesamten Studienangebots der TU Graz gemäß der Richtlinien des Bologna-Prozesses abgeschlossen sein. Im Rahmen des Kooperationsprojektes „NAWI Graz“ - der erfolgreichen Vernetzung der naturwissenschaftlichen Fakultäten von TU Graz und Karl-Franzens-Universität - wird außerdem in verschiedenen Bereichen an gemeinsamen Bakkalaureats-Programmen gearbeitet.


Kurz-Steckbrief der neuen Informatik-Studien:

Bakkalaureat Informatik:

Start: Wintersemester 2005/6
Dauer: 6 Semester
Gliederung: Zwei Abschnitte zu je 2 bzw. 4 Semestern
Magisterstudium folgt voraussichtlich im WS 2006/7
Anforderungen: Interesse an Informations- und Kommunikationstechnologien, Freude am systematischen Denken und dem Lösen von analytischen Fragestellungen, Kreativität, Fähigkeit, sich rasch auf Neuerungen einzustellen, Innovationsgeist.
Berufsfelder: Entsprechend der inhaltlichen Breite der Softwareentwicklung sind Informatiker in Wirtschaft und Industrie genauso wie im öffentlichen Bereich gefragte Experten. Das Spektrum benötigter Qualifikationen reicht von diversen Programmier-Aufgaben über die Entwicklung moderner Multimedia-Lösungen bis hin zum Umgang mit neuen Medien.

Lehramt „Informatik und Informatikmanagement“:

Start: Wintersemester 2005/6
Dauer: 9 Semester
Gliederung: Zwei Abschnitte zu je 4 bzw. 5 Semestern in Kombination mit einem beliebigen weiteren Lehramts-Studium
Anforderungen: Interesse an Informations- und Kommunikationstechnologien, Vorliebe für analytisches Denken, Freude am Umgang mit Menschen sowie am Verstehen und Erklären informationstechnischer Fragestellungen.
Berufsfelder: Absolventinnen und Absolventen sind als Lehrer in AHS oder BHS tätig. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Betätigung in der Erwachsenenbildung wie etwa als Trainer für Weiterbildungsmaßnahmen in Betrieben.

Die Inskription läuft in diesem Jahr an der TU Graz von 12. September bis 28. Oktober, die Nachfrist dauert bis 30. November. Das gesamte Studienangebot der TU Graz sowie detaillierte Studienpläne sind online unter http://www.tugraz.at/studium verfügbar.

Rückfragen:
Rückfragen:
Mag. Alice Senarclens de Grancy
TU Graz - Medienarbeit
Email alice.grancy@TUGraz.at
Tel 0316 873 6006
Mobil 0664 60 873 6006

   zurück
Home TUGraz.at | Impressum |  ©2004 BDR TUGraz.at All rights reserved last Update 25.08.2005